Du bist ein riesiger Hundefan? Dann hast du vielleicht schon einmal darüber nachgedacht, mehr aus deiner Tierliebe zu machen und dich ehrenamtlich oder sogar beruflich für Hunde einzusetzen. Eine Tätigkeit, die du meistens ganz gut neben dem Hauptberuf oder hobbymäßig ausführen kannst, ist die des Hundesitters oder Dogwalkers. Je nach Absprache und Bedarf gehst du mit den Hunden spazieren oder betreust die Tiere über längere Zeiträume in deinen eigenen vier Wänden.
Die Vorteile einer Tätigkeit als Hundesitter: Du kannst dein Hobby oder deinen Nebenjob so wählen, dass sie in deinen Zeitplan passen. Beim Gassi gehen bekommst du automatisch frische Luft, viel Bewegung und kannst also ganz nebenbei deine eigene Fitness verbessern. Und: Du darfst mit unterschiedlichen Hunden zusammensein, eine Verbindung zu ihnen aufbauen und mehr über ihre Bedürfnisse lernen. Du wirst wahrscheinlich viel Liebe und Dankbarkeit zurückbekommen.
Hundesitter auf Petmos: Hier findest du Anbieter
Gut überlegen solltest du, ob du als Hundesitter ab und zu mit ein, zwei Nachbarshunden ausgehst – oder ob du dich mit dieser Tätigkeit selbstständig machen willst. Wenn du deinen Service professionell anbieten und gewinnbringend arbeiten willst, sind einige Dinge mehr zu beachten, als wenn du nur gelegentlich als Hundesitter im Freundeskreis aushilfst.
Ist ein Job als Hundesitter wirklich das Richtige für dich? Wir sagen dir, welche Voraussetzungen du dafür mitbringen solltest.
Ganz viel Tierliebe – und weitere Softskills von Hundesittern
An erster Stelle solltest du eine große Portion Tierliebe mitbringen und auf keinen Fall Angst oder Berührungsängste mit Hunden haben – versteht sich von selbst, dass ein Hundesitter sich nicht vor Hundehaaren, Geruch oder Kot ekeln darf. Hinzu kommen einige Softskills, die wichtig für den Umgang mit den Hunden, aber auch mit ihren Halterinnen und Haltern sind: Du solltest dir der Verantwortung bewusst sein, die du während deiner Tätigkeit für das Tier übernimmst. Du solltest pünktlich und zuverlässig auftreten und dich an Absprachen halten. Auch solltest du die unterschiedlichen Bedürfnisse der Tiere und ihrer Menschen verstehen und sich auf sie einstellen können. Da ist bisweilen viel Einfühlungsvermögen gefragt, denn jedes Tier ist anders und jeder Hundebesitzer hat eigene Vorstellungen und Erziehungsmethoden.
Nebenberuflich ins Tierbusiness einsteigen: Dein Weg zum Erfolg
Tierisches Wissen und Praxiserfahrung
Du bist klar im Vorteil, wenn du viel praktische Erfahrung mit Hunden gesammelt hast, weil du selbst einen Hund als Haustier hast. Wenn du noch nicht so viel Praxiserfahrung vorweisen kannst, kannst du über eine ehrenamtliche Arbeit oder Praktika in Tierheimen mehr Erfahrung im alltäglichen Umgang mit Hunden erwerben. Auch in der Zusammenarbeit mit Tiertrainerinnen und Tiertrainern lernst du viel über das Verhalten von Hunden und deren Erziehung. Auch solltest du dir als Hundesitter theoretisches Wissen über Körpersprache, Rassemerkmale und Hundeerziehung aneignen und dieses stetig erweitern.
Kommunikation sollte als Hundesitter eine deiner Stärken sein
Nicht nur im Umgang mit den Hunden ist eine deutliche, freundliche Kommunikation gefragt. Auch mit den Frauchen und Herrchen musst du klare Absprachen treffen, damit keine Missverständnisse auftreten. Bevor du mit deinem Hundesitting startest, sollte geklärt sein, was die Besitzerin oder der Besitzer von dir erwartet, ob das Tier gefüttert werden soll, ob es Medikamente braucht und wo du es zum Spazieren gehen abholst. Je mehr du über den Hund erfährst, desto besser kannst du dich auf ihn einstellen.
Interessant ist zum Beispiel, wie er sich gegenüber Artgenossen verhält, wie stark er belastet werden kann und auf welche Signale er hört. Du solltest also Spaß daran haben, deine Kunden ein bisschen zu interviewen und gegebenenfalls auch schwierige Themen anzusprechen. Du solltest dich grundsätzlich an die Anweisungen des Hundebesitzers halten und den Hund in seinem Sinne erziehen – es sei denn, sein Erziehungsstil widerspricht deinen Werten und Grundätzen. Dann solltest du von einem Auftrag lieber Abstand nehmen.
Zu empfehlen: Erste-Hilfe-Kurs für Hunde
Auch auf einen Notfall solltest du vorbereitet sein. Dazu solltest du dir ein Basiswissen über Hundekrankheiten und Verletzungen aneignen: Woran erkennst du, dass es einem Hund schlecht geht? Was sind Anzeichen dafür, dass er einen Hitzekollaps erleidet? Was kannst du tun, wenn er sich beim Spazieren gehen verletzt hat? Klar, in erster Linie solltest du darauf achten, dass sich die Hunde in deiner Obhut sicher bewegen. Für Notfälle solltest du aber Kontakte zu Tierärzten oder Tierkliniken griffbereit haben. Unbedingt zu empfehlen ist ein Erste-Hilfe-Kurs für Hunde, in dem du Grundkenntnisse über den Hundekörper, Hilfen bei kleineren Verletzungen und Verhaltensweisen im Notfall erlangst. Erste-Hilfe-Kurse für Hunde kannst du zum Beispiel bei Organisationen wie den Maltesern, Johannitern oder auch beim Arbeiter-Samariter-Bund ablegen.
Vor dem Hundesitting: Diese rechtlichen Fragen solltest du klären
Du denkst, dass du dich als Hundesitter eignest? Dann solltest du einige grundsätzliche Dinge klären – egal, ob du deine Dienste auf privater Basis oder gewerblich anbietest. Wenn die Hunde dich auch in deinem eigenen Zuhause besuchen sollen, solltest du abklären, ob Tiere in deiner Wohnung oder deinem Haus erlaubt sind. Wenn du selbst einen Hund als Haustier hast, solltest du testen, ob er anderen vierbeinigen Besuch akzeptiert.
Hundesitter auf Petmos: Registriere dich kostenlos als Tierdienstleister auf der Plattform
Besonders wichtig: Kläre ab, ob die Besitzerin oder der Besitzer eine Hundehalterhaftpflicht haben und was diese abdeckt. Auch solltest du dich informieren, ob deine eigene Haftpflichtversicherung für Schäden beim Hundesitting aufkommt. Wenn du dich als Hundesitter selbstständig machst, gibt es noch einige gesetzliche Bestimmungen, die du erfüllen musst – du musst ein Gewerbe anmelden und brauchst eine Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Tierbetreuung vom zuständigen Veterinäramt. Auch solltest du mit deinen Kunden einen ausführlichen Betreuungsvertrag verfassen, in dem wichtige Punkte wie Fütterung, Existenz einer Hundehaftpflichtversicherung und ein gültiger Impfschutz festgehalten sind.