Auch Haustiere hinterlassen einen – beeindruckenden – ökologischen Fußabdruck: Ein Hund stößt in seinem Leben durchschnittlich 8,2 Tonnen CO2 aus, wie Umweltingenieure der TU Berlin 2020 für eine Studie ausgerechnet haben. Damit du dir vorstellen kannst, wie viel das ist: Das entspricht 13 Hin- und Rückflügen von Berlin nach Barcelona. Die Rechnung wurde mit einem 15 Kilo schweren Hund aufgestellt, der 13 Jahre lebt. Berücksichtigt wurden alle Faktoren, die in Sachen Nachhaltigkeit im Leben eines Hundes eine Rolle spielen – Ressourcen und Herstellung von Futter, dessen Verpackung, Transport sowie die Umweltauswirkungen der Exkremente.
Da kommt einiges zusammen. Aber deswegen auf ein Haustier verzichten? Das kommt für die meisten Tierfans wohl nicht in Frage. Aber: Als Tierhalterin oder Tierhalter kannst du durch umsichtiges Handeln die CO2-Bilanz deines Lieblings verbessern und so zu mehr Nachhaltigkeit beitragen. Das fängt schon bei der Wahl deines Tieres an: Wenn möglich, entscheide dich für ein Tier aus dem Tierheim. Aber auch im Alltag mit deinem Hund oder deiner Katze kannst du auf Nachhaltigkeit achten. So schwierig ist es gar nicht – Petmos hat fünf Tipps für dich, wie du durch kleine Änderungen viel bewirken kannst.
1. Größte Nachhaltigkeits-Stellschraube: das Futter
Der größte CO2-Verursacher bei Haustieren ist das Futter – und hier liegt auch der stärkste Hebel, um Emissionen zu verringern und nachhaltiger zu handeln. In der Massentierhaltung und Fleischproduktion entstehen besonders hohe Mengen an CO2. Vor allem bei Hunden fällt dies stark ins Gewicht. Doch du kannst etwas verändern, indem du den Fleischanteil im Futter deines Hundes senkst.
Dafür kannst du auf vegetarisches Hundefutter oder Hundefutter aus Insektenproteinen zurückgreifen wie zum Beispiel das von Bellfor Landgut-Schmaus. Es ist kein Problem, deinen Hund teilweise pflanzlich zu ernähren. Auch eine vollkommen vegetarische Ernährung halten Experten unter bestimmten Voraussetzungen mittlerweile für möglich. Eine rein vegane Ernährung ist umstritten. Durch den Wechsel zu mehr CO2-positivem oder CO2-neutralem Futter kannst du auf jeden Fall einen Unterschied machen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass du selbst für dein Tier kochst – am besten in Absprache mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin.
Bei Katzen ist eine nachhaltige Ernährung schwieriger, weil sie nicht auf pflanzliches Futter eingestellt sind. Aber: Auch bei ihnen kannst du an der CO2-Schraube drehen und zu ökologisch produziertem Futter oder zu Futter aus Insektenproteinen wechseln.
2. Bessere Wahl bei Hundekotbeuteln
Bei Kotbeuteln kannst du durch die Wahl eines anderen Produktes viel ausrichten. Aber erst einmal vorweg: Wichtig ist, den Hundekot zu entsorgen und nicht am Wegesrand liegenzulassen. Denn darin finden sich umweltschädigende Stoffe wie Phosphor, Stickstoff und Schwermetalle. Die Ausscheidungen von Hunden tragen zur Überdüngung von Böden und Gewässern bei. Um mehr für den Umweltschutz zu tun, kannst du auf die gewöhnlichen Plastibeutel verzichten und stattdessen biologisch abbaubare Hundekotbeutel, am besten aus Pappe oder Papier, kaufen. Die sind kompostierbar und verbessern die CO2-Bilanz deines Hundes.
3. Wechsel zu nachhaltiger Katzenstreu
Bei Katzen ist die Streu ein großer CO2-Verursacher. Sie besteht häufig aus Mineralien und damit aus nicht erneuerbaren Ressourcen. Hier solltest du also darauf achten, aus welchem Rohstoff sie hergestellt ist, wie ergiebig sie ist und wie umweltfreundlich ihre Entsorgung ist. Zu empfehlen ist eine biologisch abbaubare Katzenstreu – ein Anbieter ist hier Cosycat – organischen und erneuerbaren Materialien wie Holz, Stroh oder Getreide. Der positive Nebeneffekt: Diese alternative Katzenstreu ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch besser für deine Katze. Da sich im Katzenkot Parasiten befinden, solltest du ihn in einer biologisch abbaubaren Tüte im Restmüll entsorgen.
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4. Noch mehr umweltfreundliche Produkte
Auch bei vielen anderen Produkten rund um das Tier kannst du darauf achten, dass du umweltfreundlicher und nachhaltiger einkaufst. Das gilt zum Beispiel für Reinigungs- und Pflegeprodukte, aber auch für Zubehör wie Leinen und Körbchen. Bei Neuanschaffungen solltest du auf Leder verzichten. Bei Shampoo und Co. kannst du darauf achten, dass sie umweltverträglich sind und ohne Tierversuche entwickelt wurden. Vielleicht kannst du hier darauf achten, auch regionale Anbieter zu unterstützen.
5. Spielzeug gebraucht kaufen und selbst herstellen
Ein Haustier ist ein Hobby, mit dem viele das lustvolle Shoppen von neuem Spielzeug verbinden. Aber gerade hier kannst du am einfachsten nachhaltiger wirtschaften. Für deinen Hund oder deine Katze macht es keinen Unterschied, ob ein Spielzeug neu oder alt ist. Darum: Kaufe Tierspielzeug gebraucht oder tausche mit anderen Tierbesitzern. Einige Spielzeuge kannst du selbst herstellen, zum Beispiel ein Katzenhäuschen aus einem alten Karton. Wenn du doch ab und zu ein Teil neu kaufst, achte darauf, dass es fair und ökologisch produziert wurde. Überlege dir aber: Was braucht dein Tier wirklich und was liegt nur in der Ecke herum?
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