Schwanzwedelnd steht dein Hund neben seinem Fressnapf. Er kann es kaum erwarten, sein Futter zu bekommen. Und sobald der Napf gefüllt ist, stürzt er sich voller Freude auf sein Essen.
Die meisten Hunde fressen gerne, manchmal fast auch ein bisschen zu gerne. Aber was ist, wenn sie ihr Futter plötzlich verweigern? Hat dein Hund ein bis zwei Tage keinen Appetit, muss das keine ernsthaften Gründe haben. Es kann am Wetterumschwung liegen oder auch an zu wenig Bewegung. Kehrt der Appetit aber nicht zurück oder kommen weitere Symptome hinzu, besteht Grund zur Sorge.
Petmos gibt dir einen Überblick über die 4 häufigsten Ursachen für Appetitlosigkeit.
1. Krankheit als Ursache für Appetitlosigkeit
Von heute auf morgen hat dein Hund keinen Appetit mehr: Das sollte dich auf jeden Fall aufhorchen lassen. Eine der häufigsten Ursachen für eine plötzliche Futterverweigerung kann eine Erkrankung sein. Oft geht die Appetitlosigkeit mit weiteren Symptomen – Schlappheit, Zittern, Erbrechen, Fieber – einher. Aber auch als einzelnes Symptom kann Appetitlosigkeit ein Anzeichen für eine Krankheit sein.
Manchmal kommen Körperauffälligkeiten wie zum Beispiel stumpfes Fell oder auch starker Haarausfall hinzu. Wenn dir auffällt, dass dein Hund nicht fressen will, solltest du sein Verhalten und Erscheinungsbild also genauer unter die Lupe nehmen.
Als Krankheiten in Frage kommen bei Appetitlosigkeit zum Beispiel Halsentzündungen, Nierenerkrankungen und Magen-Darm-Probleme. Vor allem in Verbindung mit Zittern und Erbrechen kann eine plötzliche Futterverweigerung auch auf eine Vergiftung hindeuten. Dann ist besonders schnelles Handeln nötig. Aber generell solltest du bei Appetitlosigkeit nicht lange abwarten und einen Tierarzt aufsuchen.
Wer kann helfen? Da hinter plötzlicher Appetitlosigkeit ernstzunehmende Erkrankungen wie Nierenversagen oder ein Tumor stecken können, solltest du mit deinem Hund zum Tierarzt gehen.
Notfälle erkennen und Erste Hilfe leisten: Tipps einer Tierärztin
2. Psychische Gründe für Appetitlosigkeit
Ein weiterer Grund für plötzlich eintretende Appetitlosigkeit kann Stress sein – und der kann viele Ursachen haben: Vielleicht hat sich in eurem Leben etwas verändert. Die Familie hat Zuwachs bekommen – ein Kind wurde geboren oder ein weiteres Haustier ist eingezogen. Vielleicht seid ihr umgezogen oder in den Urlaub gefahren. Veränderungen im Zusammenleben oder ein Umgebungswechsel können vor allem sensible Hunde fordern und emotional an ihre Grenzen bringen. Folge kann sein, dass sie sich zurückziehen und aufhören zu fressen. Auch laute Geräusche, Trennungsangst oder Läufigkeit können Gründe für Appetitlosigkeit sein.
Wer kann helfen? Wenn medizinische Ursachen für die Futterverweigerung ausgeschlossen sind, solltest du mögliche Stressfaktoren für deinen Hund aus dem Weg räumen oder reduzieren. Unterstützen kann dich dabei eine Hundetrainerin oder ein Hundetrainer, der Erfahrung im Umgang mit Verhaltensstörungen hat. Tiefergehenden Rat findest du bei einer Verhaltensberaterin oder einem Verhaltensberater.
Darum kann das Verhalten deines Hundes ein Warnsignal sein
3. Falsches Futter und Fütterungsfehler
Dass dein Hund nicht frisst, kann auch an der Art des Futters liegen. Vielleicht hast du ein neues Futter gekauft, das dein Hund nicht gewohnt ist. Vielleicht hast du sehr oft das Futter gewechselt, sodass dein Tier ständig Abwechslung haben will. Auch kann es vorkommen, dass das Futter durch eine falsche Lagerung verschimmelt ist und der Hund es deswegen ablehnt. Wenn dein Hund das Fressen verweigert, solltest du also auch einmal prüfen, ob das Futter vielleicht abgelaufen und verdorben ist.
Appetitlosigkeit kann auch in deinem Fütterungsverhalten begründet sein: Wenn du deinem Hund über den Tag verteilt viele Leckerlis gibst, hat er eventuell gar keinen Hunger. Futterverweigerung kann außerdem ein Heischen nach Aufmerksamkeit sein – denn tastet ein Hund sein Futter nicht an, bekommt er meistens besonders viel Beachtung, weil Frauchen oder Herrchen ihm gut zureden oder ihn zum Fressen animieren. Diese Bemühungen sind aber eher kontraproduktiv. Besser ist es, feste Fütterungszeiten und ein festes Fütterungsritual zu etablieren.
Wer kann helfen? Beim Thema Ernährung kannst du dir Hilfe und Beratung bei einem Tierarzt für Ernährung holen.
4. Andere Einflüsse auf das Fressverhalten
Auch andere Faktoren können das Fressverhalten deines Hundes beeinflussen. Vorübergehend kann eine veränderte Witterung – vor allem große Hitze – deinem Tier die Lust aufs Futter verderben. Auch Medikamente, die dein Hund nehmen muss, können seinen Appetit verringern. Außerdem spielt das Alter eine Rolle. Ältere Hunde bewegen sich meistens nicht mehr so viel wie junge und haben daher auch oft nicht so großen Hunger. Hinzu kommt, dass manche Tiere mit dem Alter auch etwas wählerischer beim Futter werden.
Wer kann helfen? Besteht die Appetitlosigkeit länger an, kannst du deinen Tierarzt hinzuziehen und zum Beispiel fragen, ob es an Medikamenten liegen kann oder wie du die Fütterung deines Tieres im Alter wieder etwas ankurbeln kannst.