Haustiere sind Familienmitglieder, beste Freunde und Wegbegleiter. Wenn ein Hund, eine Katze oder ein anderer Mitbewohner stirbt, ist die Trauer oft genauso groß wie beim Verlust eines Menschen.
Wir haben einige Tipps für dich, wie du mit dem Tod deines Tieres umgehen und die Trauer besser überwältigen kannst.
Schaffe ein Abschiedsritual
Viele Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer begleiten ihre Lieblinge auf ihrer letzten Reise: Die sterben heutzutage beim Tierarzt, wenn eine schwere Krankheit diagnostiziert wurde und man dem Tier ein weiteres Leiden ersparen will. Sie werden eingeschläfert. Ein trauriger Moment, bei dem der persönliche Abschied vielleicht zu kurz kommt. Was manche Tierbesitzer nicht wissen: Du kannst dein Tier nach dem Einschläfern mitnehmen, um es in deinem Garten oder auf einem Tierfriedhof zu bestatten. So hast du die Möglichkeit, dich mit einem persönlichen Abschiedsritual von deinem Liebling zu verabschieden.
Am besten informierst du dich schon zu Lebzeiten deines Tieres, ob es in deiner Nähe einen Tierfriedhof oder einen Friedwald für Tiere gibt. Überlege, welche Art der Bestattung du dir für dein Tier vorstellen kannst. Als Abschiedsritual kannst du am Grab ein paar Worte sprechen oder etwas hinterlassen, das an dein Tier erinnert, zum Beispiel sein Lieblingsspielzeug. Vielleicht möchte sich alle Familienmitglieder auf ihre Art verabschieden. Ein Ritual muss nicht am Grab stattfinden. Du kannst deinem Tier auch "Lebewohl" sagen, indem du noch einmal eure alltägliche Spazierrunde gehst und an es denkst.
Bewahre die Erinnerung
Schaffe dir einen Ort des Gedenkens. Auch das kann bei der Bewältigung deiner Trauer helfen. Du kannst die schönstem Fotos von deinem Haustier rahmen und aufhängen. Oder eine Kerze ins Fenster stellen und ab und an in Gedenken an dein Haustier anzünden. Dabei kannst du dich an die Zeit mit deinem Hund, deiner Katze oder deinem Meerschweinchen erinnern: Was habt ihr oft zusammen gemacht? Was waren besonders schöne Momente? Was war eine besonders liebenswürdige oder lustige Angewohnheit deines Tieres? An das Gute zurückzudenken, kann ein erster Schritt sein, um in der Trauer Trost zu finden und nicht bei den negativen Gedanken zu verharren. Denke daran, wie viel Freude dir dein Haustier geschenkt hat. Empfinde Dankbarkeit für eure gemeinsame Zeit und euer Zusammenleben.
So stärkst du die Bindung zwischen dir und deinem Hund
Schreibe einen Abschiedsbrief
Vielleicht kannst du dich besser in Worten von deinem Tier verabschieden als mit einem Ritual, bei dem noch andere Familienmitglieder anwesend sind. Dann nimm dir die Zeit für dich und schreibe einen Abschiedsbrief an dein Tier. Darin kannst du deine Gefühle für dein Tier ausdrücken, ihm für die schöne Zeit danken oder dich an gemeinsame Erlebnisse erinnern. Du kannst dich direkt an dein Tier wenden, zu ihm sprechen und all deine Gedanken loswerden. Vielleicht fühlst du dich danach schon ein kleines bisschen besser und blickst mit mehr Dankbarkeit als Trauer auf eure gemeinsame Zeit.
Sprich mit anderen Tierfreunden
Menschen, die kein Haustier haben, können manchmal gar nicht nachvollziehen, wie sehr der Verlust schmerzt. "Ist ja nur ein Tier ...", denken viele und meinen, dass Frauchen und Herrchen nach dem Tod ihres Tieres schnell zum "Alltagsgeschäft" übergehen können. So ist es aber meistens nicht – und da kann es helfen, sich mit anderen Tierbesitzern auszutauschen, die deine Trauer verstehen können oder selbst bereits ein Haustier verloren haben. Vielleicht findest du jemanden in der Familie oder in deinem Freundeskreis, der dir zuhört und dir in der Zeit eine besonders gute Unterstützung ist.
Wenn du dich nicht mit der Familie oder Freunden über den Verlust austauschen kannst, kann auch eine Trauerberatung eine Hilfe sein. Vor allem bei älteren oder alleinlebenden Menschen hat die Gesellschaft eines Tieres einen großen Stellenwert und ist der Tod des Weggefährten daher umso schmerzvoller. Wenn du dich im Alltag allein mit deiner Trauer fühlst, suche dir professionelle Hilfe. Auch bei traumatisierenden Todesumständen – wenn dein Tier etwa durch einen Autounfall ums Leben gekommen ist – ist es besonders ratsam, eine Trauerberatung in Anspruch zu nehmen.
Schreibe ein Trauertagebuch
Die Trauer um ein Tier dauert bei einigen Menschen einige Wochen, bei anderen mehrere Monate oder länger. Je tiefer die Bindung mit deinem Tier war, desto länger kann auch der Trauerprozess sein. Da kann es helfen, ein Trauertagebuch zu führen, in dem du deine Gedanken und Gefühle niederschreibst. Vor allem wenn du niemanden hast, mit dem du über den Verlust deines Tieres sprechen kannst oder magst, kann das Tagebuch eine wertvolle Hilfe sein. Du kannst dort alles festhalten, was dir in den Kopf kommt: deine Traurigkeit, deine Wut, deine Schuldgefühle, aber auch Fragen, schöne Erinnerungen und Momente der Dankbarkeit. Auch kannst du notieren, was dir an besonders schweren Tagen hilft, um mit deiner Trauer umzugehen. Nach und nach wirst du eine Entwicklung beobachten und durch den Trauerprozess vielleicht auch deine Sichtweise aufs Leben verändern oder daran wachsen. Vielleicht hältst du auch Zukunftspläne darin fest, um dich auf schöne Gedanken zu bringen.
Egal ob ein geliebter Mensch oder ein Haustier stirbt – seiner Trauer sollte man Zeit lassen. Auch mit der Entscheidung, ob ein neues Tier in deinem Zuhause einziehen soll, solltest du es nicht überstürzen. Viele ehemalige Tierbesitzer sehnen sich nach einer Zeit der Trauer wieder nach einem neuen Gefährten mit Fell. Ein neues Tier ist kein Ersatz für das vorherige. Es bringt seinen ganz eigenen Charakter und andere Herausforderungen mit sich. Darum solltest wirklich sicher sein, dass du bereit für eine neue Erfahrung bist und dich auf den neuen Mitbewohner einstellen kannst.
Die stille Welt von Kater Otis: Wie ein taubes Haustier das Leben bereichert
Dein Haustier als Herausforderung: So kommst du besser durch Tierkrisen