Zuneigung, Freundschaft, gemeinsame Abenteuer: Eine starke, innige Bindung zu seinem Tier zu haben ist wunderschön – und kann Glückshormone in dir freisetzen. Sie hat aber auch Vorteile, wenn es um die Zusammenarbeit und die Erziehung deines Tieres geht.
Hast du eine vertrauensvolle Beziehung zu deinem Hund aufgebaut, kann das viele Seiten eures Zusammenlebens erleichtern: Du kannst besser mit ihm kommunizieren und ihn sicher durch schwierige Situationen begleiten.
Wie du die Bindung zwischen dir und deinem Hund noch weiter bewusst stärken kannst, verrät Petmos dir. Einige Punkte setzt du bestimmt schon intuitiv um, an anderen kannst du vielleicht noch arbeiten.
Bindung stärken: Achte auf die Bedürfnisse deines Hundes
Basis für eine enge Bindung zu deinem Hund ist, dass du seine Bedürfnisse kennst und respektierst. Jedes Tier ist anders, und gerade wenn eure Beziehung noch ganz am Anfang steht, solltest du die Bedürfnisse seiner Rasse, aber auch seine individuellen Bedürfnisse kennenlernen. Dazu gehört, dass du herausfindest, wie viel Aktivität, aber auch wie viel Ruhe und Schlaf dein Hund braucht. Du solltest beobachten, ob er sein Futter verträgt – ist hier vielleicht Optimierungsbedarf? Auch Tierarztbesuche sind ein Baustein, um das Wohlergehen und die Gesundheit deines Hundes rundum sicherzustellen. Für Tiertrainerin Wibke Hagemann von der Hundeschule Canipedia stehen die Bedürfnisse des Tieres auch an erster Stelle. Aber sie hat noch einen weiteren Tipp, wie du eine gute Basis für eure Beziehung schaffen und sie stärken kannst: "Als Tierhalter sollte ich mich informieren, wie mein Tier lernt und wie ich ihm bestimmte Dinge beibringen kann."
Schenke deinem Hund Zeit und Aufmerksamkeit
Nimm dir regelmäßig Zeit für deinen Hund und für gemeinsame Aktivitäten. Die meisten Hunde lieben es, im Garten zu toben und zu spielen. Das fordert sie körperlich und geistig und schweißt euch zusammen. Probiere verschiedene Spiele aus, um zu sehen, was deinem Hund am meisten gefällt. Dazu braucht ihr nicht unbedingt Spielzeuge, toben und spielen ist auch ohne Hilfsmittel möglich und manchmal sogar noch intensiver. Auch gemeinsame Spaziergänge und Kuscheln intensivieren eure Bindung. Ausgedehnte, abenteuerliche Wanderungen können zu einem Erfolgserlebnis für euch beide werden – zum Beispiel, wenn ihr an unbekannten Orten den Weg gemeinsam entdeckt.
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Basis für enge Bindung: Lerne die Sprache deines Hundes
Kommunikation ist alles, auch zwischen Mensch und Tier. Darum solltest du die Sprache deines Hundes lernen. Mache dich mit den Grundlagen der Hundesprache vertraut, also bestimmten Körpersignalen und Verhaltensweisen. Dazu gibt es reichlich Literatur und Youtube-Videos, die du dir anschauen kannst. Auch Tiertrainerinnen und Tiertrainer können dir beim Lesen von Hundesprache helfen. Wichtig ist, dass du deinen Hund aufmerksam beobachtest, um dessen individuelle Körpersprache und Mimik kennenzulernen. Natürlich gehören auch Laute wie Knurren oder Bellen zur Sprache deines Hundes. Schaue auch immer auf die Situation, in der dein Hund bestimmte Signale wie Schwanz wedeln, Hecheln oder Bellen zeigt – je nach Kontext können sie eine unterschiedliche Bedeutung haben.
Stelle Regeln für den Alltag auf
Mit Klarheit und festen Strukturen kommen dein Hund und du besser durch den Alltag. Außerdem schaffen Regeln und eindeutige Signale Sicherheit und Vertrauen. Von Anfang an sollte dein Hund lernen, was er in deinem Haus darf und was nicht. Du solltest ihm Grundsignale wie "Sitz" und "Platz" beibringen. Auch strukturierte Tagesabläufe und feste Zeiten fürs Fressen, Spielen und Spazieren gehen geben deinem Hund Halt und Orientierung und verbessern eure Beziehung. Wichtig ist auch, dass deine Körpersprache zu deinem Tonfall passt – alles andere könnte deinen Hund verwirren.
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Kommuniziere klar, aber freundlich
Sprich freundlich mit deinem Hund und bestärke ihn positiv durch Lob und Belohnungen. Dadurch förderst du gewünschtes Verhalten, stärkst aber auch das Vertrauen zwischen euch. Du solltest mit einer ruhigen, klaren Stimme mit deinem Hund sprechen. Für die Kommunikation und Erziehung deines Hundes musst du dir viel Zeit nehmen – an einigen Punkten wird deine Geduld auf die Probe gestellt. Manche Verhaltensweisen wirst du immer wieder mit ihm trainieren müssen, bis er sie gelernt hat. Bleibe konsequent bei den Regeln, die du für deinen Hund aufgestellt hast. Tiertrainer und Tiertrainerinnen, die auf der Basis positiver Verstärkung arbeiten, können dich bei der Erziehung deines Hundes unterstützen.
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Sei der Beschützer oder die Beschützerin deines Hundes
Um eine enge Bindung zu deinem Hund aufzubauen, solltest du ihm Schutz und Sicherheit schenken. Denn wenn dein Hund in schwierigen Situationen erfährt, dass er dir vertrauen kann, wird auch eure Freundschaft und Liebe wachsen. "Für mich ist das A & O einer guten Beziehung und für den Hund sicheren Bindung, dass wir ihm immer als „sicherer Hafen“ zur Verfügung stehen", sagt auch Tiertrainerin und IBH-Vorsitzende Kirsten Berger. "Das bedeutet, dass sich unser Hund immer an uns wenden können und Social Support erfahren muss. Sei es durch Nähe, hilfreiche Signale oder auch Unterstützung durch das Verlassen einer für ihn schwierigen Situation."
Deine Hilfe ist vor allem gefragt, wenn dein Hund in eine Situation hineingerät, in der er sich unwohl fühlt. Das kann beim Aufeinandertreffen mit anderen Tieren und Menschen passieren, aber auch durch Lärm von Gewitter oder Feuerwerk. An der Körpersprache deines Hundes kannst du sehr schnell ablesen, ob er sich gerade gestresst oder bedroht fühlt. Wenn ja, ist deine Initiative gefragt, ihm Schutz zu bieten, sich eventuell vor ihn zu stellen oder ihn aus der Situation zu befreien.
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Stärke eure Bindung und hole dir Hilfe
"Wenn es Probleme mit dem Tier gibt, sollte man sich Hilfe holen", sagt Tiertrainerin Wibke Hagemann. Auch das gehört dazu, wenn du die Beziehung zu deinem Hund stärken möchtest. "Tipps im Internet können helfen. Manchmal sollte man aber einen Profi zu Rate ziehen, der sich das Tier und sein Umfeld genau anschaut."