Du möchtest dich mit einem eigenen Tierbusiness selbstständig machen, als Tiertrainer, Tierfotograf oder Petfluencer?
Du hast schon eine Idee, was du anbieten könntest. Du fragst dich aber, an welche Zielgruppe du dich mit deinem Angebot richten willst: Wer wird deine zukünftige Kundin, deine Kunde sein?
Egal, ob du nebenberuflich oder hauptberuflich arbeiten willst: Wir geben dir 5 Tipps mit auf den Weg, wie du deiner Zielgruppe näherkommen kannst.
1. Dein Traumkunde: An welche Zielgruppe möchtest du dich wenden?
Viele Gründerinnen und Gründer starten mit der Frage: An wen richtet sich mein Angebot? Wer könnte mein Produkt kaufen? Um langfristig erfolgreich zu sein, ist es ratsam, diese Frage einmal umzudrehen: An wen möchte ich mich richten? Wer könnte meine Traumkundin, mein Traumkunde sein? Mache dir vor dem Start deines Tierbusiness Gedanken, mit wem du gerne zusammenarbeitest – und dabei geht es nicht nur um deine tierischen Kunden. Denn zu jedem Hund, zu jeder Katze, zu jedem Pferd gehört mindestens ein Mensch, mit dem du genauso intensiv zusammenarbeiten wirst wie mit dem Tier. Also überlege einmal: Wie stellst du dir deine Traumkundinnen und Traumkunden vor? Arbeitest du gerne mit jungen Menschen? Oder lieber mit älteren Menschen? Mit Familien? Mit Laien oder Profis? Oder mit anderen Unternehmerinnnen und Unternehmern?
Um deinem Traumkunden auf die Spur zu kommen, lohnt es sich vielleicht auch, einen Blick in die Vergangenheit und auf eventuelle vorherige Jobs zu werfen: Mit welchen Menschen hast du bei deiner vorherigen Tätigkeit oder in deiner Ausbildung besonders gerne zusammengearbeitet? Mit wem bist du besonders gut klargekommen? Vielleicht auch: Welche Art von Kunden möchtest auf gar keinen Fall haben?
2. Finde deine potenzielle Zielgruppe und ihre Probleme
Um deinen potenziellen Kunden auf die Spur zu kommen, kannst du verschiedene Tools und Methoden nutzen. Sie helfen dir meistens nicht nur dabei, ein genaueres Bild deiner Zielgruppe zu bekommen, sondern auch ihre Themen, Fragestellungen und Probleme zu ergründen. Denn das ist ja dein Ziel: mit deiner Arbeit Menschen und Tiere zu unterstützen, ihre Probleme zu lösen und ihnen zu einem besseren Leben zu verhelfen.
- Nutze demografische Daten: Das kann bei der Frage anfangen, wie viele Katzen- oder Hundebesitzer es in Deutschland oder in deinem Umkreis gibt. Letzteres ist vor allem interessant, wenn du nicht nur online arbeitest, sondern dein Tierbusiness in Präsenz ausführst. Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen, Beruf – je mehr du über deine potenzielle Zielgruppe herausfindest, desto besser. Demografische Daten findest du beim Statistischen Bundesamt (Destatis), bei den Landesstatistikämtern und bei Stadt- und Gemeindeverwaltungen, die bestimmte Daten für ihre jeweiligen Gebiete bereitstellen können. Auch die Daten des Mikrozensus, einer jährlichen Befragung ausgewählter Haushalte, können dir weiterhelfen. Auf europäischer Ebene bietet die Statistikbehörde der Europäische Union Eurostat Daten zu allen Mitgliedstaaten. Darüber hinaus kannst du dich an Forschungsinstitute oder Universitäten, aber auch kommerzielle Datenbanken und Online-Plattformen wenden. Vielleicht ziehst du auch mehrere Quellen hinzu, um ein umfassendes Bild zu bekommen.
- Nutze Umfrage-Tools: Um mehr über deine Kundinnen und Kunden herauszufinden, kannst du auch Umfragen starten. Du kannst deine potenzielle Zielgruppe persönlich befragen. Wenn du schon eine Website, einen Newsletter oder eine Online-Community von Interessenten hast (zum Beispiel Facebook-Gruppe), kannst du hier eine Umfrage über ein Online-Tool einbinden. Bei einigen Tools gibt es auch vorgefertigte Umfragen.
- Nutze Analyse-Tools: Auch über Webanalyse-Tools wie Google Analytics kannst du demografische Daten erheben, zum Beispiel: Wer besucht deine Plattform und interessiert sich somit für dein Angebot? Auch der Google Keyword Planner kann dir weiterhelfen: Anhand der vorhandenen Daten kannst du Rückschlüsse auf die meist gesuchten Keywords und Aspekte eines Themas ziehen. Auch Social-Media-Analysetools kannst du zur Bestimmung deiner Zielgruppe einsetzen: Wer schaut sich auf deinem Instagram-Account um? Wer hört deinen Podcast? Viele Social-Media-Tools liefern Daten über Alter, Geschlecht und Herkunft der User.
- Schaue dir Kommentare in Foren und auf Social Media an: Interessant sind nicht nur die Zahlen, sondern auch die Inhalte. Kommentare und Fragen in Foren oder unter Social-Media-Posts vermitteln dir ein Bild darüber, was deine Zielgruppe bewegt oder welche Themen besonders diskutiert werden. Du erfährst mehr über die Interessen, Sorgen und Herausforderungen deiner potenziellen Kundinnen und Kunden.
- Suche Bücher und andere Produkte: Genauso aufschlussreich wie Social-Media-Kommentare können Bewertungen von Büchern und anderen Produkten zu deinem Thema sein. Schau mal, welche Bücher von deiner Zielgruppe gekauft werden und wie sie das jeweilige Produkt bewerten: Was hat ihnen in dem Buch weitergeholfen, was nicht? Was hätten sie sich mehr gewünscht? Welche Fragen sind unbeantwortet geblieben?
Remote im Tierbusiness: Diese Jobs sind im Homeoffice möglich
3. Entwickle eine oder mehrere Personas
Um deine Vorstellung vom Traumkunden festzuhalten, kannst du eine oder mehrere Personas entwickeln. Das sind fiktive Charaktere, die dabei helfen, die Bedürfnisse, Wünsche und Verhaltensweisen deiner Zielgruppe besser zu verstehen. Um eine möglichst reale Persona zu erstellen, kannst du dir Gedanken über folgende Punkte machen:
- Alter, Geschlecht, Bildung, Beruf, sozialer Status und Einkommen
- Verhalten, Gewohnheiten und Interessen
- Herausforderungen und Probleme, die die Persona lösen möchte
- Nutzungsverhalten eines Produktes oder einer Dienstleistung
Wenn du Peronsas entwickelt hast, fällt es dir sicher leichter, dich in deine Kundinnen und Kunden hineinzuversetzen, dein Angebot weiterzuentwickeln und das Marketing auf sie abzustimmen. Am besten beschreibst du deine Persona anhand einer kleinen Geschichte oder eines Alltagsszenarios. Hast du bereits erste Testimonials oder Kunden? Dann kannst du dich bei der Beschreibung an den realen Vorbildern orientieren.
4. Nimm Kontakt zu deiner Zielgruppe auf und komme mit ihr ins Gespräch
Das ist sicherlich einer der wichtigsten Schritte, um die Herausforderungen und Wünsche deiner Zielgruppe besser zu verstehen: Sprich mit deinen Interessenten und potenziellen Kunden. Höre ihnen gut zu und frage sie nach ihren Herausforderungen. Hast du bereits einige feste Kundinnen und Kunden, kannst du auch sie bei Briefings nach ihren aktuellen Herausforderungen fragen und ihr Feedback zu deinem Produkt oder deiner Dienstleistung mitnehmen. Die Rückmeldungen deiner Kunden kannst du wiederum in die Weiterentwicklung deines Angebots einfließen lassen. Oft bekommst du von ihnen sehr praktische, konstruktive Ratschläge.
Lies zum Thema Tierbusiness auch: Dein Weg zum Erfolg – nebenberuflich ins Tierbusiness einsteigen
5. Schaue dir deine Mitbewerber an und vernetze dich mit ihnen
Schon früh solltest du dir anschauen, welche Mitbewerberinnen und Mitbewerber es bereits auf dem Markt gibt. Sie sind deine Konkurrenz, ja, du solltest sie aber keinesfalls als deine Feinde betrachten: Von ihnen kannst du eine Menge lernen. Schau dir ihre Websites und Social-Media-Auftritte an. Schau, welche Zielgruppen ihnen folgen. Tritt vielleicht mit ihnen in Kontakt und befrage sie nach ihrem Weg in die Branche. Auf jeden Fall zeigen sie dir auch, dass es für dein Angebot einen Bedarf gibt. Es ist gut, Konkurrenz zu haben! Auch kannst du durch sie lernen, dein Angebot zu schärfen, dich von Mitbewerbern abzugrenzen und deine eigene Nische zu finden. Manchmal ist es hilfreich, Wettbewerber zu kennen, um Interessenten, die du mit deinem Angebot nicht bedienen kannst, weiterzuvermitteln. Das ist ebenfalls ein Zeichen von Professionalität. Manchmal kannst du dich mit Mitbewerbern ähnlicher Bereiche vernetzen und ihr könnt euch austauschen und gegenseitig unterstützen.
Alle fünf Wege zu deiner Zielgruppe kannst du nicht nur zu Beginn deines Unternehmensaufbau einsetzen. Auch später helfen sie immer noch weiter, deine Zielgruppe besser kennenzulernen und dein Angebot noch besser auf deine Kundinnen und Kunden abzustimmen.
Der Weg ins Tierbusiness
Hier findest du Geschichten erfolgreicher Unternehmerinnen und Unternehmer:
Gründung auf vier Pfoten: Regine Dumacks Weg ins eigene Tierbusiness
Das Lächeln der Pferde: Nina Steigerwalds positive Methode
Trickdogging: Wie Corinna Lenz Hunden einen Superman-Umhang verleiht
Hinter den Kulissen: Tiertrainerin Wibke Hagemann über ihre Arbeit im Zoo